Pflege für gefährdete Haut
Der krankheits- und altersbedingte Wandel der Haut bringt auch eine zunehmende Neigung zu Hautschäden mit sich. Daher kommt der Kranken- beziehungsweise Altenpflege entsprechende vorbeugenden Maßnahmen eine besondere Bedeutung zu. Aktuell dekubitusgefährdet sind vor allem solche Patienten, deren eigene Körperkraft nicht mehr ausreicht, ihre Körperstellung selbständig zu verändern. Bei ihnen sind die Schutzreflexe, die einem gesunden Menschen dazu veranlassen, gefährdete Hautstellen bewusst oder unbewusst zu entlasten, kaum noch oder gar nicht mehr vorhanden. Ist die Mobilität gestört oder liegen weitere Risikofaktoren vor (wie z.B. bestehende Hautschädigungen, trockene Hautverhältnisse, hohes Alter, wenig Unterhautfettgewebe, Inkontinenz, bestehende Grunderkrankungen wie Diabetes, etc.), sind die Pflegekräfte verpflichtet, sofort zu handeln und vorbeugende Maßnahmen für alle festgestellten Risiken zu ergreifen. In erster Linie gilt es, die Druckeinwirkung auf die Haut zu mindern. Denn hält der Druck an, werden die Blutgefäße zusammengedrückt und die Haut wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Es entsteht eine Hautnekrose und das Gewebe stirbt ab. Im Spätstadium kann ein Druckgeschwür lebensbedrohend werden und heilt ohne chirurgischen Eingriff nicht mehr ab. Stand noch vor kurzem die passive Druckentlastung im Vordergrund prophylaktischer Bemühungen, so hat sich mittlerweile durchgesetzt, den Patienten "mobilitätsfördernd" zu lagern, um ihn so weit wie möglich zu eigenbewegungen zu animieren. Selbst Mikrobewegungen sorgen für eine Druckentlastung und mindern die Dekubitusgefahr. Obwohl die Druckentlastung unbestritten die wichtigste Maßnahme darstellt, um den drohenden Dekubitus zu verhindern darf die Bedeutung der Hautpflege - neben einer ausgewogenen Ernährung, einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr und der Behandlung von Grunderkrankungen - nicht unterschätzt werden.